Wolken werden bewölkt: Modelle haben Schwierigkeiten, die Tröpfchenvielfalt zu bestimmen

15

Eine genaue Klimamodellierung hängt vom Verständnis der Wolken ab – ihrer Größe, Form und ihrer Wechselwirkung mit Sonnenlicht und Niederschlag. Ein entscheidender Teil dieses Puzzles ist die Wolkentröpfchen-Mikrophysik, der komplizierte Tanz von Wassertröpfchen innerhalb einer Wolke. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen eine eklatante Lücke in der Fähigkeit unserer Modelle, diese Komplexität zu erfassen, was möglicherweise Auswirkungen auf unsere Vorhersagen über das Erdklima hat.

Unsere aktuellen Klimamodelle haben Schwierigkeiten, die Vielfalt der Wolkentröpfchengrößen innerhalb der Wolken genau darzustellen. Nithin Allwayin und sein Team fanden heraus, dass selbst anspruchsvolle Simulationen, sogenannte Large-Eddy-Simulationen (LES), ein übermäßig einheitliches Bild der Tröpfchenverteilung zeichnen. Stellen Sie sich das so vor, als würden Sie eine geschäftige Stadt mit einem leeren Feld verwechseln – das Gesamtbild unterscheidet sich drastisch von der Realität.

Diese Ergebnisse stammen aus dem Vergleich von LES-Daten mit realen Beobachtungen, die in Stratocumulus-Wolken gesammelt wurden, einem häufigen Typ an Küstenlinien, der oft als niedrige, graue Flecken erscheint. Die Forscher konzentrierten sich darauf, wie die Tröpfchengröße in verschiedenen Teilen einer Wolke variiert. Die neuen Beobachtungsdaten zeigten deutliche Muster – einige Bereiche wiesen große Tröpfchen auf, andere dagegen kleinere, was auf eine dynamischere innere Struktur hindeutet.

Hier greifen die Modelle zu kurz. Während LES-Simulationen einige interessante Korrelationen zwischen Tröpfchengrößen und umfassenderen Wolkenphänomenen (wie Nieselregenbildung und Aufwinde) erfassten, gelang es ihnen nicht, die beobachtete Vielfalt über größere Skalen innerhalb der Wolken widerzuspiegeln.

Diese Diskrepanzen können auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Beispielsweise stellen aktuelle Modelle das „Mitreißen“ möglicherweise nicht genau dar, den Prozess, bei dem sich trockenere Luft mit einer Wolke vermischt, was zu Verdunstung führt und die Tröpfchengröße beeinflusst. Ein weiterer Übeltäter könnte die Annahme sein, dass Faktoren wie Oberflächenbedingungen und Aerosoltypen gleichmäßig über ganze Wolken verteilt sind – was in der Natur selten der Fall ist.

Die Verbesserung unseres Verständnisses dieser mikrophysikalischen Prozesse ist für die Verfeinerung von Klimamodellen von entscheidender Bedeutung. Allwayin und sein Team betonen, dass es sich bei ihren LES-Simulationen um vereinfachte Szenarien handelte. Daher ist Vorsicht geboten, wenn man sie direkt auf die Komplexität der realen Welt anwendet. Sie fordern zukünftige Forschung dazu auf, zu untersuchen, wie Variationen der Aerosolkonzentrationen in den Wolken die Tröpfchengrößen beeinflussen, und Modelltechniken zu verfeinern, um die Mitnahme realistischer darzustellen. Sie glauben, dass Lagrange-Systeme, die einzelne Partikel innerhalb der Wolke verfolgen, anstatt Eigenschaften über große Volumina zu mitteln, vielversprechend für die Erfassung dieser Nuancen sind.

Letztendlich wird es von entscheidender Bedeutung sein, ein genaueres Bild der Wolkenmikrophysik zu erhalten, um unser Verständnis darüber zu verbessern, wie Wolken zum Klimasystem der Erde beitragen, und letztendlich um zukünftige Veränderungen in den globalen Wettermustern vorherzusagen.